Dieses Jahr hatte ich die Gelegenheit, am MarTechSummit der ZHAW teilzunehmen und eines wurde schnell klar: Die Landschaft des Online-Marketings verändert sich rasanter denn je – vor allem durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.
Die Präsentationen und Diskussionen haben mir deutlich gemacht, wie tiefgreifende Technologien wie ChatGPT und Gemini bereits unsere Marketingstrategien beeinflussen. Das hat mich dazu bewegt, genauer hinzusehen und zu recherchieren, wie sich diese Entwicklungen auf ein zentrales Thema auswirken, das uns alle im Marketing beschäftigt: die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Es stellte sich heraus, dass die Integration von KI nicht nur neue Chancen bietet, sondern auch die Spielregeln grundlegend verändert.
KI statt Keywords
Früher haben wir stundenlang Keywords recherchiert, Meta-Tags optimiert und gehofft, dass die SEO-Götter uns gnädig sind. Doch jetzt stehen uns mächtige neue Werkzeuge zur Verfügung: Large Language Models (LLMs). Hier kurz ein Crash-Kurs dazu: LLMs sind künstliche Intelligenz, die riesige Mengen an Text analysieren und verstehen können. Modelle wie ChatGPT und BARD wurden mit Millionen von Wörtern trainiert und sind in der Lage, menschenähnliche Antworten zu generieren. Sie verstehen Kontext, können komplexe Fragen beantworten und – wenn wir sie richtig verwenden – uns im Online-Marketing einen echten Boost geben.
Bessere Suchergebnisse durch smarte Inhalte
Die Zeiten, in denen man einfach mal ein paar Keywords in seine Website packen konnte und auf Traffic hoffte, sind eindeutig vorbei. Heutzutage geht es um Qualität und Relevanz – und hier kommen die LLMs ins Spiel.
Content Creation: Mit LLMs kann man Inhalte erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch fesselnd sind. Wenn man Prompt Engineering beherrscht, hilft einem die KI, genau den richtigen Ton zu treffen und relevante Informationen auf den Punkt zu bringen. Das führt zu längeren Verweildauern und niedrigeren Absprungraten – beides Faktoren, die Google liebt.
Optimierung von Meta-Tags und Snippets: LLMs können auch bei der Erstellung von Meta-Beschreibungen und Snippets helfen. Sie generieren prägnante, aussagekräftige Texte, die die Klickrate (CTR) erhöhen. Eine hohe CTR signalisiert den Suchmaschinen, dass ihre Inhalte relevant sind, was wiederum dein Ranking verbessert.
Die Magie der Personalisierung
Ein weiterer Vorteil von LLMs ist ihre Fähigkeit zur Personalisierung. Sie können Nutzerdaten analysieren und Inhalte genau auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zuschneiden. Es scheint, als habe man die Fähigkeit, jedem Besucher genau den Content zu liefern – den er oder sie gerade sucht.
Doch so aufregend die Möglichkeiten auch sind, LLMs bringen auch einige Herausforderungen und Risiken mit sich, die wir nicht ignorieren dürfen.
Qualität vs. Quantität: In letzter Zeit mal wieder auf LinkedIn gewesen? Dort wimmelt es regelrecht von generischen, KI-generierten Inhalten. Auch wenn LLMs grossartige Inhalte erstellen können, besteht die Gefahr, dass sie auch zur Massenproduktion von Content führen. Dies überschwemmt das Internet mit mittelmässigen Inhalten und macht es schwieriger, qualitativ hochwertige Informationen zu finden.
Fake News und Desinformation: Gegenlesen ist GOLD wert – denn KIs können leicht zur Verbreitung von Fehlinformationen verwendet werden. Werden Sie nicht sorgfältig trainiert und überwacht, so können sie schnell irreführende und ungenaue Inhalte generieren, die das Vertrauen der Lesenden rasch untergraben.
Abhängigkeit von Algorithmen: Mit der zunehmenden Nutzung von LLMs können Unternehmen zu sehr auf diese Technologien vertrauen und weniger Wert auf kreative menschliche Beiträge legen. Dies ist nicht nur eine Gefahr für die Vielfalt des Content-Marketings, sondern auch für ihre Originalität.
Ein Tanz auf dem Drahtseil
Okay, LLMs sind cool – das streiten wir nicht ab. Sie sind wie das Schweizer “Sackmässer” des Online-Marketings, immer zur Stelle, wenn man es braucht. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese KI-Tools am Ende des Tages eben doch nur Werkzeuge bleiben. Mächtige Werkzeuge, die jedoch optimal eingesetzt werden müssen – im Zusammenspiel mit menschlicher Kreativität – um wirklich effektiv und ansprechende SEO-Inhalte zu erstellen.
Es geht nicht darum, Texte nur durch KI zu generieren und dann aufzupolieren, sondern darum, KI als Werkzeug zu nutzen, um originelle, kreative und tiefgründige Inhalte zu schaffen, die wirklich beim Publikum ankommen. Denn seien wir ehrlich: Niemand will sich durch einen Haufen generischen, seelenlosen Content quälen, der sich anfühlt, als wäre er von einem gelangweilten Roboter verfasst worden.
In einer Welt, die zunehmend von Algorithmen bestimmt wird, ist es unser Job, den menschlichen Funken am Leben zu erhalten. Es ist die menschliche Kreativität, die das Marketing erst so richtig lebendig macht. Ein cleverer Einfall, ein charmantes Augenzwinkern oder eine freche Wendung – das sind die Elemente, die unsere Arbeit unvergesslich machen. Und genau das ist es, was uns von der KI unterscheidet: Wir bringen die Leidenschaft, den Humor und die Originalität mit, die den Unterschied ausmachen. So bleibt unser Marketing nicht nur relevant, sondern auch einzigartig.
Wie werde ich kreativer im SEO-Bereich?
Nach dem Besuch des MarTechSummit und der intensiven Beschäftigung mit den neuesten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich Ihnen eine praktische Hilfestellung geben kann, um kreativer im SEO-Bereich zu werden und effektivere Keywords zu finden.
Meine Empfehlung ist überraschend einfach, aber unglaublich wirkungsvoll: Mehr (Bücher) lesen.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das Lesen nicht nur die Kreativität steigert, sondern auch das Konzentrationsvermögen verbessert und das Gehirn dazu anregt, neue Ideen zu entwickeln. Ob Sachbücher oder Romane – durch das Lesen erweitern wir unseren Horizont und sammeln Inspirationen, die uns helfen, frische und originelle Ansätze im SEO zu finden.