Bisher wurden Produktideen häufig umgesetzt, ohne dass sie vorab getestet wurden, da Investoren einfacher zu finden waren. Erste Erfahrungen mit der Applikation konnten so jedoch erst nach der Lancierung gemacht werden.
Diese herkömmliche Vorgehensweise ist mit einem grossen Risiko verbunden, da viele Verbesserungen die Entwicklung des Codes betreffen und somit nur aufwendig und kostspielig angebracht werden können.
Der Design-Sprint löst dieses Problem und bietet eine Abkürzung: Mit Hilfe von schnellen Prototypen und Nutzertests kann belegt werden, ob eine Idee bei Kund:innen ankommt – ohne dass das Produkt zu diesem Zeitpunkt bereits umgesetzt ist.
1. Verstehen
Als Erstes wird die Businessidee technisch und ökonomisch analysiert. Anschliessend werden die Zielgruppen, die Leistungsversprechen, die Erfolgskriterien und die Mitbewerbenden definiert.
2. Divergieren
In der zweiten Phase werden diverse Lösungsansätze für die Applikation gesammelt und ausgewertet.
3. Zusammenführen
Nun werden die besten Lösungsansätze kombiniert und es wird festgelegt, wie der Prototyp aussehen und funktionieren soll.
4. Prototyp
Der vereinbarte Prototyp wird umgesetzt. Dabei findet keine Entwicklung von Code statt, sondern es wird mit klickbaren Grafiken gearbeitet. Diese «Dummies» werden potentiellen Kund:innen vorgelegt, damit diese die Benutzbarkeit und andere Aspekte der Idee testen können.
5. Testen
Die Benutzertests geben einen fundierten, ersten Eindruck der Applikation: Wie reagieren Endkund:innen auf die Benutzung? Mögen sie die Lösung? In dieser letzten Phase werden wichtige Verbesserungen und Anpassungen am Produkt vorgenommen.
Der Aufwand für die Entwicklung einer Webapplikation ist hoch, umso wichtiger ist es, eine Vision erst auf ihre Machbarkeit, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Benutzerfreundlichkeit zu testen. Der Design-Sprint ist ein Lösungsansatz, der von Grossfirmen schon lange genutzt wird. So wird ein Prototyp der Vision ohne Programmierung erstellt und potenziellen Kund:innen zum Test und für Feedback vorgeführt. Zahlreiche Learnings werden gesammelt, bevor die eigentliche Entwicklung des Produktes begonnen hat.
Interessante Blogbeiträge zum Thema Prototyping: